Squarespace oder WordPress – Was ist besser?

Die Frage, ob Squarespace oder WordPress die bessere Wahl ist, lässt sich leider nicht so einfach beantworten. Es kommt immer auf den konkreten Anwendungsfall und die persönlichen Voraussetzungen an. In diesem Blogpost gehe ich auf die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale ein, um dir damit eine Entscheidungshilfe zu geben.

Auf folgende Punkte gehe ich ein:

Die Installation

Hier hat Squarespace definitiv die Nase vorne! Anmelden, Design aussuchen und schon kannst du anfangen deine eigene Website zu gestalten. Um dahin zu kommen, brauchst du bei WordPress deutlich länger. Hier musst du erstmal eine Domain anmelden, brauchst einen Internet-Service-Provider, musst dir WordPress runterladen und auf dem Server installieren (sofern der Provider das nicht schon vorinstalliert hat, was viele haben). Anschließend musst du ein Design-Template und die nötigen PlugIns installieren, die die Standard WordPress Installation mit den gewünschten Funktionen ausstattet.

Layout und Gestaltung

Bei beiden Systemen kommen Templates zum Einsatz. Squarespace zeichnet sich durch sehr ansprechende Designs aus, die man auch in gewissem Rahmen selber einfach modifizieren und an seinen Geschmack anpassen kann. Meistens ist es nicht möglich, in Squarespace alle seine Vorstellungen zu 100% hinsichtlich Design und Gestaltung umzusetzen. Suche dir daher ein Design Template aus, das deiner Vorstellung von deiner Website am nächsten kommt.

Für WordPress hingegen stehen eine schier endlose Auswahl an Templates zur Verfügung, die von zig tausenden von Designern und Entwicklern entworfen und angeboten werden. Da WordPress im Gegensatz zu Squarespace ein “offenes” System ist, kann jeder den Quelltext einsehen und entsprechend Templates und PlugIns entwickeln. In puncto Flexibilität von Layout und Gestaltung hat damit definitiv WordPress gewonnen.

Funktionalität und PlugIns

Während Squarespace den Nutzer/innen ein klar definiertes Set an Funktionen und Features bietet, das für viele Nutzer auch absolut ausreichend ist, bietet WordPress unendlich viele PlugIns an, mit deren Hilfe du die Funktionalität deiner Website erweitern kannst.

Wenn du dich für Squarespace entscheidest, dann stehen dir u.a. folgende Funktionen von Haus aus zur Verfügung:

  • Einfache Standardseiten
  • Bildergalerien
  • Blog
  • Shop
  • Portfolio Seiten (für visuelle Arbeiten, z.B. Fotos)
  • Event-Kalender und Terminbuchungstool
  • Newsletter-Tool
  • Buttons & Schaltflächen
  • Analyse- und Statistik-Tool
  • Pop-Up Fenster
  • Cookie-Banner
  • Social Network Icons
  • Emailintegration (Google G-Suite)
  • Individuelle CSS Definition
  • Header- und Footer Code Injections

Ein Beispiel: Sagen wir, du möchtest ein Kontaktformular auf deiner Website einbinden. In Squarespace ist diese Funktion enthalten und es genügt ein Klick, um es auf deiner Webseite einzubinden. In WordPress hingegen musst du dir erstmal ein Formular PlugIn dafür raussuchen, installieren und anschließend einrichten. Das ist an sich auch überhaupt keine Rocket-Science, aber für jemanden, der es zum ersten Mal macht, sicherlich eine gewisse Herausforderung.

Nehmen wir ein weiteres Beispiel: Sagen wir, du möchtest Produkte über deine Website in einem Onlineshop verkaufen. Auch diese Funktion ist in Squarespace standardmäßig inbegriffen und lässt sich ähnlich leicht wie das Kontaktformular aktivieren. Allerdings bietet Squarespace aktuell nur drei Zahlungsprovider, nämlich PayPal, Apple Pay und Stripe. Ein weiterer Nachteil ist, dass Squarespace zusätzlich zur Kreditkartengebühr eine Transaktionsgebühr in Höhe von 2-3 Prozent pro Verkauf erhebt, es sei denn du schließt das eCommerce Paket ab, das dann im Jahr mit bummelig 300 Euro zu Buche schlägt. Hier bietet WordPress dank der unzähligen eCommerce PlugIns viel mehr Flexibilität und Funktionalität. Natürlich fallen auch hier unter Umständen Kosten an, denn überall wo Geld fließt wollen Leute mitverdienen. 😉

Wenn du also vor hast, einen umfangreicheren Online-Shop auf deiner Website zu betreiben, dann bist du mit WordPress sicherlich besser beraten. Möchtest du hingegen erstmal nur kleine Schritte in Richtung eCommerce auf deiner Website wagen, dann ist Squarespace perfekt.

Kontrolle und Sicherheit

Bei WordPress hast du die volle Kontrolle über deine Daten, denn sie liegen ja auf deinem Webspace. Dafür musst du dich aber auch um die Sicherheit kümmern, also WordPress und die Plugins regelmäßig updaten und von Zeit zu Zeit auch mal ein Backup der Datenbank machen – sofern das nicht dein Provider als Service anbietet. Wird deine WordPress Seite dennoch gehackt, dann musst du auch selber dafür Sorge tragen, dass sie wieder in Ordnung gebracht wird. Das kann mitunter recht nervig sein.

Bei Squarespace hingegen brauchst du dir um die Sicherheit und Updates keine Gedanken zu machen. Alle Updates und Backups werden im Hintergrund von Squarespace erledigt, und du bekommst davon nichts mit. Der Nachteil ist, dass du aber auch weniger Kontrolle über deine Daten hast. So kannst du bei Squarespace zwar Teile deiner Inhalte als .xml Datei sichern, aber eben nur Teile und nicht alles. Und somit besitzt du auch nur einen Teil deiner Website, nämlich “nur” die Inhalte aber nicht die Struktur und die Funktionalität. Das kommt besonders dann zum tragen, wenn du den Provider wechseln möchtest. Bei WordPress ist das kein Problem, bei Squarespace ist es schlicht nicht möglich.

Kosten

Obwohl WordPress als Open Source Software erstmal kostenlos ist, fallen trotzdem Kosten an, nämlich für:

  • Webspace und Domain (unvermeidbar)
  • ggf. PluginIns und Design Templates
  • Webentwickler / Support

Bei Squarespace zahlst du dafür, dass du dich um viele Dinge einfach nicht kümmern musst, dass es einfach zu bedienen ist, toll aussieht und auch noch einen super Kundenservice geboten wird. Die Höhe der Kosten richtet sich nach dem Funktionsumfang, den du benötigst. Eine Übersicht der Kosten findest du hier.

Ich empfehle, dass du dich bei deiner Entscheidungsfindung nicht zu sehr auf die Kosten konzentrierst. Auf den ersten Blick scheint Squarespace teuerer zu sein, aber wenn du selber nicht das Know-How hast eine WordPress Installation vorzunehmen, dann entstehen dir hier auch Kosten, die nicht zu unterschätzen sind. Anders sieht es aus, wenn du einen entsprechenden Background als Webdesigner-in oder ähnliches hast. Aber in dem Fall würdest du diesen Artikel wahrscheinlich gar nicht lesen. 🙂

Fazit

Wenn du eine einfache Website brauchst, weil du zum Beispiel Fotograf-in, Trainer-in, Coach, Rechtsanwalt-in, Architekt-in, Bar- oder Restaurantbetreiber-in, Friseur-in, Illustrator-in, Autor-in, Werkstattbesitzer-in etc. bist und keine Lust auf viel technischen Schnick Schnack hast, aber möglichst viel selber an deiner Website machen möchtest, und du keinen umfangreichen Onlineshop oder eine durchsuchbare Datenbank für Immobilienangebote, Lagerbestände oder Fotos benötigst, dann fährst du mit Squarespace definitiv auf der Überholspur.

Wenn du jetzt schon weißt, dass du ohnehin jemanden dafür bezahlen möchtest, dass er oder sie deine Website pflegt, weil es sich um ein komplexeres Projekt handelt, dann wirst du wahrscheinlich mit WordPress (oder einem anderen System) besser beraten sein.

Falls du bis hier hin gelesen hast, und immer noch nicht weißt, was denn nun das richtige System für dich sein könnte, dann setze dich gerne mit mir in Verbindung oder poste deine Frage(n) einfach als Kommentar unter diesen Beitrag. Ich werde versuchen, sie so schnell und so gut es geht zu beantworten. 🙂

Solltest du Fragen zu Squarespace haben oder an einem Punkt einfach nicht weiterkommen, dann setze dich gerne mit mir in Verbindung, und wir werfen in einer gemeinsamen Co-Working-Session einen Blick auf deine Squarespace Website.

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